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Ein
paar Sätze zu dem Bild oben:
Wie
man unschwer sieht, finde ich gelegentlich den
Aufenthalt am Meer ebenso anziehend wie den in der
Sonne. Aber der Meeresstrand und die Sonne als Bild
zusammengefügt bedeuten mir durchaus mehr als nur die
zweifellos wohltuende Atmosphäre, die sie zusammen oder
auch jedes für sich erzeugen. Daher stellt die kleine
Montage oben für mich deutlich mehr dar, als nur ein
Stückchen Brandung des Atlantik und ein nettes
Sonnen-Bildchen. Etwas von der Faszination des Meeres
liegt für mich darin, dass im Meer das Leben selbst
entstanden ist. Dabei war die Sonne besonders an der
weiteren Entwicklung der Lebensformen beteiligt. Bis
heute ist sie ein unverzichtbarer Motor der
Lebensvorgänge auf diesem Planeten.
Aber
das Bild bietet mir noch mehr als nur den Anstoß, sich
über diese Zusammenhänge Gedanken zu machen. Nicht auf
den ersten Blick kann man erkennen, dass der Fels, an
dem sich die Brandung bricht, eine direkte Verbindung
zum Leben längst vergangener Zeiten herstellt. Denn er
besteht aus einem Sediment, in dem sich - offen zu sehen
- die Reste von Lebewesen befinden, die vor 300
Millionen (!) Jahren gelebt haben. Diese
Hinterlassenshaften vor Urzeiten gelebten Lebens heute
noch draußen sehen und berühren zu können, fasziniert
mich immer wieder und verursacht ein Gefühl der
Verbundenheit mit diesen Zeiten, sogar den Anfängen des
Lebens auf Erden als solches.
Auch
die Vergänglichkeit der Zeit kommt in dem Bild zum
Ausdruck, nicht nur durch das oben bereits Erwähnte,
finde ich. So "ewig" die Bewegung des Wassers und der
Meere auch erscheinen mag: diese eine Welle und diese
Spritzer über den Horizont hat es genau so nur dieses
eine Mal gegeben. Der Moment ist unwiederbringlch dahin
und kann nicht wiederholt oder ausgedehnt werden, ganz
egal, wie ähnlich oder scheinbar gleich weitere Momente,
Zeiten, Bilder auch sein mögen.
So drückt dieses Bild für mich sowohl die Verbindung zur
Urzeit des Lebens als auch zu den Erscheinungen und
Kräften der Natur in ihren belebten und unbelebten
Formen insgesamt aus, wie auch zum Lauf der Zeiten, die
verrinnen.
Und
gleichzeitig weckt es die Erinnerung an die einfach naiv
erholsame Wirkung eines solchen Ortes.
Das
Foto habe ich übrigens im Südwesten Europas im Gebiet
der Felsalgarve aufgenommen.
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